In vielen Familien kommt jetzt noch einmal Grünkohl mit allem Gedöns auf den Tisch, bevor Ende Februar die Saison für das Wintergemüse endet. Wer Appetit darauf, aber keine Lust zum Kochen hat, kann das deftige Kohlgericht bis dahin auch noch fertig gekocht in unseren Fachgeschäften mitnehmen und noch einmal vor dem Frühling Grünkohl mit Kassler, Schweinebacke und Kochwurst – ganz typisch norddeutsch – genießen.
Grünkohl hat das ganze Jahr Saison
Aber wussten Sie, dass das grüne Gemüse eigentlich das ganze Jahr über Saison hat? Spätestens seit in Australien und Amerika vor ein paar Jahren ein regelrechter Hype um den Grünkohl und seine wertvollen Inhaltstoffe entstanden ist, haben auch die Deutschen den „Kale“, wie Grünkohl dort genannt wird, für sich neu entdeckt – und zwar auch außerhalb der bekannten Grünkohl-Saison. Dass wir Hamburger das krause Gemüse bisher vorzugsweise im Winter gegessen haben, liegt wohl auch daran, dass der Kohl in Norddeutschland erst nach dem ersten Frost geerntet wird, damit er seine Bitterstoffe verliert. Anderswo, wo es gar keinen oder nur selten Frost gibt, wird das gesunde Gemüse dagegen auch bei mildem Wetter geerntet – es schmeckt dann halt nur etwas herber.
Ein heimisches Superfood
Es sind aber vor allem diese Bitterstoffe, die den Grünkohl zu einem wahren Superfood machen. Mit einer geballten Ladung an Mineralien, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen schlägt er andere gesunde Gemüsesorten wie etwa Spinat um Längen. Wissenschaftler bestätigen dem Winterkohl sogar, dass er zehnmal mehr Senfölglykosid, eine krebsvorbeugende chemische Verbindung, enthält als Brokkoli, der bislang als bester ‚Anti-Krebs Kohl‘ galt. Zudem ist das vermeintliche Wintergemüse reich an Eisen, Omega Fettsäuren und schlägt nur mit wenigen Kalorien zu Buche.
Möglichst schonend zubereiten
Gut abgewaschen kann man die Blätter auch roh als Salat essen oder zu einem grünen Smoothie geben. Bekömmlicher wird er aber, wenn man ihn vorher blanchiert. Dafür wird das geputzte Gemüse für zwei bis vier Minuten in kochendes Salzwasser gegeben und anschließend in Eiswasser abgeschreckt. So behält der Kohl seine satte grüne Farbe und auch die wichtigsten Vitamine und Nährstoffe bleiben erhalten. Grünkohl ist äußerst vielseitig: Ob in Butter gedünstet, gebraten oder überbacken, mit Penne, Risotto oder als pikante Kartoffelfüllung – im Internet finden Sie viele interessante Rezepte, die es wert sind ausprobiert zu werden. Spannend ist auch der Tipp von Laura Durst von den DieFeinschmecker Caterern:
Kale-Chips aus dem Backofen
Dazu brauchen Sie
- 250 Gramm Grünkohl
- Saft einer halben Zitrone
- 1 EL Sesam
- 1,5 EL Olivenöl
- 1 Prise Meersalz
Und so geht’s: Backofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen. Grünkohl waschen und die Blätter vom Strunk abzupfen. Grünkohlblätter mit Zitronensaft, Sesamkörnern, Olivenöl und Salz gut mischen und auf dem Backblech verteilen. Das Ganze für fünf Minuten in den Backofen geben, anschließend den Grünkohl wenden und für weitere fünf Minuten backen. Die Grünkohl-Chips sind fertig, wenn die Blätter eine leicht bräunliche Färbung angenommen haben.
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